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4/06/2014

#sorrynotsorry -Lern' deinen Körper zu lieben

Na, magst du deinen Körper? Fühlst du dich wohl im Bikini oder Badehose? Siehst du in den Spiegel ohne Augenringe oder eine zu schiefe, zu kleine oder zu große Nase zu sehen? Denkst du nicht ständig darüber nach, dass du deinen Bauch einziehen musst oder bist enttäuscht, wenn du unterwegs bist und dir Niemand einen interessierten Blick zugeworfen hat?
Gratulation. Dann bist du wahrscheinlich zufrieden mit deinem Körper.
Vielen Menschen, insbesondere jüngeren Mädchen  und ich denke auch Trans*-Menschen, insbesondere trans Mädchen und Frauen, geht es nicht so. Rasierzwang, Diäten, zwanghafte Auseinandersetzung
mit Make Up um jede kleine Hautunreinheit zu verstecken. Brüste, die zu groß, zu klein sind, keine ''schöne'' Form haben und Fett, Fett, Fett überall sind Punkte -neben 234567 Anderen- die man an sich bemäkeln kann.

Die Ursachen für dieses Denken möchte ich -mit Ausnahme der fehlenden Repräsentation- nicht in diesem Post ansprechen. Grob möchte ich aber sagen, dass Rollenbilder und Schönheitsideale einen wirtschaftlichen und gesellschaftsstabilisierenden Faktor darstellen und ihre Existenz hat einen bestimmten Sinn. Ich konzentriere mich eher auf die Frage:




Sich in seinem Körper unwohl zu fühlen, wird einem sehr leicht gemacht.
Überall wo man hinsieht, wird immer das Idealbild der schlanken, wohlgeformten, weißen Frau repräsentiert. Ungesagt wird einem vermittelt, dass das die Norm, das Absolute ist. Ich möchte nicht ungesagt lassen, dass es auch Ideale für Männer* gibt. -Groß, durchtrainiert und markante Gesichtszüge sollte man haben. Aber im Gegensatz zu Frauen* sind kleine Abweichungen vom Ideal nicht so schlimm. Als Mann*, kann man sich immer noch durch Erfolg oder Intelligenz profilieren. Als Frau* ist die Abweichung vom Absoluten (bzw. ''Hässlichkeit'') das Schlimmste, was dir passieren kann -denn durch medialen Einfluss kommt es so rüber, als ob der Körper einer Frau ihr wichtigstes Gut ist.

Halten wir fest: Das Schönheitsideal, das uns auferlegt ist, repräsentiert nicht die Norm und ist verzerrt. Menschen, die daran glauben und Andere deswegen verurteilen und sich über sie lustig machen, sind sich dessen wohl nicht im Klaren -oder haben einfach nur sehr wenig Empathie.

  • Soll dieses unrealistische Ideal Macht über mich haben? 
  • Sollen fremde Menschen, die diesem Ideal einfach nur folgen, Macht über mich haben und dafür sorgen könnrn, dass ich mich schlecht fühle?
  • Will ich wirklich diesen Menschen gefallen? Sind sie so wichtig für mich?
  • Inwiefern bin ich von diesem Ideal beeinflusst worden?
  • Bin ich wirklich auf der Welt nur um der Mehrheitsgesellschaft zu gefallen? 
  • Ich kann auch noch andere Dinge außer gut aussehen!

Sich selber zu akzeptieren dauert. Das geht nicht einfach so von Heute auf Morgen. 
Manchmal, da zweifel' ich auch an mir. Aber wenn ich mich dabei erwische, dann hinterfrage ich diese Zweifel. Und Stück für Stück befreit man sich aus den Klauen der Mehrheitsgesellschaft. Für mich ist es selbstverständlich, nicht über das Aussehen Anderer zu lästern. Wieso sollte ich auch? Das bereitet Anderen nur Kummer und bringt mir persönlich Nichts. Für mich ist es eine sehr erbärmliche Art sich selbst zu profilieren -und auch das hat dazu beigetragen, dass ich bestimmte Kommentare an mir abprallen lassen kann. Wie gesagt, diese Denkstrukturen kommen nicht so schnell, deswegen werde ich sie im Laufe der Zeit immer wieder aufgreifen. 
Mir ist es wichtig, dass man lernt sich in seinem Körper wohl zu fühlen. -hat man das einmal gelernt, dann versteht man, wieso mir das so wichtig ist. Niemand hat es verdient, sich ständig unwohl oder ''hässlich'' zu fühlen.


Wichtig: Ich besitze keine Transindentität. Meine Absicht war es Niemanden zu exkludieren, da ich mir vorstellen kann, dass die Schönheitsideale besonders für trans Mädchen und Frauen eine große Belastung darstellen. Sollte meine Annahme falsch oder unhöflich sein, bitte ich dich einen Kommentar hinterlassen.

2 Kommentare:

  1. woher kommen noch gleich begriffe wie "transfrau" (anstatt 'trans frau', adjektiv und mit leerstelle!), "transidentität", und "frau*"? da ich mich gewählt eher in englisch austausche, ist mir immer kurios, wie cis leute (presumably including you, that is) sowas aufgreifen. prinzipiell (schreibend als eine trans, dyadische, /weiße/, queere Frau) schien es mir in ordnung was hier geschrieben steht, abgesehen der kuriosen begriffe. außerdem fällt mir auf dass die kombination aus trans leuten + jungen mädchen hier nicht genannt wurde, also mädchen (im gegensatz zu frauen!) die trans sind, und des weiteren alle dmab trans kinder.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe mich sehr über die Kritik gefreut und sie angenommen. Mein Problem ist nur, dass ich nicht genau weiß, wie, ob und wann ich gendern oder das * verwenden soll, weil ich schon so verschiedene Dinge gehört und gelesen habe, dass sie mich einfach total verwirren. Das Sternchen soll anscheinend ran, wenn nicht nur cis-Menschen gemeint sind um genau das eben zu verdeutlichen, weil durch die vorgeprägte Sprache nicht der Fall ist? /:

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